Wir sind auf Tour!

Wer hätte das gedacht - Vor 2 Wochen etwa haben wir aufgehört zu arbeiten und jetzt sind wir schon unterwegs zu neuen Abenteuern. Warum erst 2 Wochen später? Nun, wir hatten noch einige Dinge zu erledigen. Da wir nach unserer Tour direkt nach Deutschland zurück gehen, mussten wir unser schönes Haus in Corning, New York leer räumen, einen Yard Sale veranstalten, Dinge für den Umzug nach Deutschland vorbereiten, den Van umbauen, Abschiede feiern und und und. Ja, man kann schon sagen, dass es 2 sehr anstrengende Wochen waren, aber auch irgendwie schön. Hier in den USA ging es mit dem Impfen gegen Corona sehr gut und schnell, sodass wir bereits im April fertig geimpft waren und nun wieder ein bisschen mehr Leben außerhalb des Hauses genießen konnten. Somit hatten wir viel Freude noch ein paar letzte Male unsere liebgewonnenen Freunde hier in Corning zu sehen und auch bei dem ein oder anderen Live-Music-Event dabei zu sein.

Doch nun gilt es neue Erinnerungen zu schaffen, die Freiheit zu genießen und einfach nur zu leben.
4 Monate lang wollen wir nun die USA und Canada durchqueren.

Wir beginnen unsere Reise am Montag, den 14. Juni 2021. Der ganze Vormittag wird noch zum Packen benötigt, bevor wir gegen Nachmittag aufbrechen - im Regen - was uns leider auch davon abhält nochmal bei unseren lieben Nachbarn vorbeizuschauen. Lynda ist ja sowieso nicht so gut darin Goodbye zu sagen und somit verlassen wir nach einem tränenreichen Abschied unser Haus und die Roberts Avenue.
Unser erster Stop soll Upper Darby in Philadelphia sein.

Hier wollen wir unsere Freunde Georg und Stephen besuchen. Leider wird unser Plan nicht aufgehen, da nach ca. 2 Stunden Fahrt eine kurze Rastpause ansteht und genau in der Ausfahrt die Spurstange abfällt und wir nichts anderes machen können, als genau dort stehen zu bleiben. Die Jungs, die unseren Van umgebaut haben, hatten vergessen Splinte an den Muttern zu befestigen. Glück im Unglück - wäre das ganze auf dem Highway bei hoher Geschwindigkeit passiert, würde ich diese Zeilen jetzt wohl nicht mehr schreiben.

Für uns ist die Angelegenheit schnell klar. Wir müssen hier auf dem Rastplatz übernachten und Joss muss am nächsten Tag die Teile kaufen gehen und das ganze selbst wieder vernünftig zusammen bauen. Das gelingt auch und wir können unsere Route fortsetzten.

Ach ja, die geplante Route ... da wir mit einer Woche Verspätung erst losgekommen sind, müssen wir leider direkt ein paar Dinge ausfallen lassen. Unser neuer Kurs lautet: auf zum Grand Canyon.

Wir halten uns also süd-westlich, um relativ zügig zum Grand Canyon zu gelangen. Noch übernachten wir auf Plätzen, welche von Harvest Host angeboten werden. So landen wir unter anderem bei einer Kräuter-Farm und auch auf einer Alpaca-Farm. Hier geht einem das Herz auf, beim Füttern der süßen Alpacas.

Ein anderer Stop bei der Paint Rock Farm lässt uns schonmal tolle Einblicke in die Sternenwelt erhaschen - ein echt klasse Sternenhimmel. Doch denken wir, dass es bestimmt noch beeindruckender in der Grand Canyon Region werden dürfte. Wir sind schon super aufgeregt, da uns jeder berichtet, dass es ein einmaliges Erlebnis wird, wenn wir dort sind.
Unser Weg führt durch New York, Pennsylvania, Maryland, West Virginia, Virginia, North Carolina, Tennessee.

Es ist Freitag, der 18. Juni. Ein kleiner Zwischenstopp bei Dunkin Donuts sollte uns eigentlich nur Kaffee bringen - doch irgendwas stimmt schon wieder nicht mit Sir Quigley. Ob ihm die Hitze zu schaffen macht? Der Motor macht komische Geräusche und auch die Bremse fühlt sich irgendwie anders an. Was tun?

Beim Repair Shop bringen uns die Jungs darauf, dass es an der Vakuum-Pumpe liegen kann. Das macht total Sinn, da sie diese Geräusche verursachen kann und auch die Power der Bremswirkung beeinflussen kann. Na dann… Ersatzteil gibts morgen Früh - bis dahin müssen wir mangels Campingmöglichkeit auf dem Cracker Barrel’s Parkplatz übernachten. Auch gut 😉

Samstag, 19. Juni: Nachdem wir das Ersatzteil beim Napa Shop abgeholt haben, suchen wir uns ein schönes Plätzchen im nahe gelegenen Park, um die Reparatur zu machen. Dies gelingt super - natürlich sehr anstrengend für Joss, da immer in genau diesen Momenten die richtige 13er Nuß nicht greifbar ist 😉 und es auch unfassbar heiß ist - aber er schafft es und siehe da, die Geräusche sind weg und auch die Bremse funktioniert wieder. Hier ist noch zu erwähnen, dass zwischendurch auch noch der City Councilman Tim vorbeikam und mal sehen wollte, was wir da so treiben. Wahrscheinlich hatte irgendjemand bei ihm angerufen und uns gemeldet 😉 er hat uns direkt eingeladen die Stadt mit ihm zu besichtigen, sollten wir nochmal mit mehr Zeit in Harriman sein.

In der Hitze ist alles schon sehr anstrengend, deshalb wollen wir heute nicht so weit fahren und finden einen tollen Platz direkt am Wasser (empfohlen durch Chris von @venture4wd). Der Platz wird vom ansässigen Kernkraftwerk gesponsert - der Platz ist also kostenfrei. Somit wird er auch von vielen genutzt, was sich leider in weit verbreitetem Müll zeigt. Trotzdem ist es schön hier und auch die anderen Camper sind immer wieder von Sir Quigley fasziniert - was sie uns auch gern mitteilen. Umso weiter wir in den Süden kommen, umso mehr ändert sich der Slang, sodass es Lynda zuweilen echt schwer fällt die Leute zu verstehen.

Wir genießen den Tag sehr, verstauen im Van noch einige Dinge, bringen Deko an und gehen auch zwischendurch schwimmen. Der Sonnenuntergang kann sich auch sehen lassen - also doch sehr zu empfehlen dieser Platz.

Sonntag, 20. Juni - gemütlich trinken wir unseren Kaffee im Schatten und gehen noch eine Runde schwimmen, bevor wir loskommen. Ohne jegliche Probleme fahren wir 4 Stunden weiter durch Tennessee, durchqueren eine Zeitzone und finden ein tolles Plätzchen im Mousetail Landing State Park direkt am Tennessee River.

Die erste Woche liegt nun hinter uns. So far so good ;). Heute werden wir wohl in Memphis landen. Und wie es weiter geht erfahrt ihr nächste Woche.