4. September 2021

Das bunte Colorado und Howdy Wyoming!

Colorado also ... es wird immer grüner und statt sandiger Dünen sehen wir jetzt auch richtige Berge. Das Glück der Tierwelt bleibt weiter auf unserer Seite. Auf den ersten Metern durch Colorado sehen wir die eher seltenen Prärie Hunde. Supersüß! Auch an unserem Übernachtungsplatz dreht noch ein Bieber seine Runden und eine Gänsefamilie grast neben uns.

Dienstag, 03. August 2021. Es regnet. Die Straße auf der wir uns befinden wird regelrecht überschwemmt. Doch so schnell der Regen auch gekommen ist, klart es wieder auf. Colorado ist definitiv ein Riesen Ski-Gebiet, somit hat sich fast jeder Ort auf Touristen spezialisiert. So auch in Telluride, wo der Tourismus eben auch im Sommer boomt. Verständlicherweise, so gibt es hier hunderte Wanderwege und auch fürs Offroad-Fahren wird einiges geboten. Und genau das wollen wir auch. Unser Ziel ist der Ophir-Pass auf 3600m. Die Strecke dorthin ist ganz schön herausfordernd. Geröll am Hang und Gegenverkehr machen die Sache nicht leichter. Doch Joss bringt Sir Quigley sicher nach oben. Und da es hier so schön ist und Joss ziemlich geschafft, bleiben wir hier oben am Pass direkt über Nacht. Bei einem abendlichen Spaziergang sehen wir noch die niedlichen Pikas - Pfeifhasen, die ihrem Namen mit einem lauten Pfeifen alle Ehren machen. Abends und nachts wird es zwar richtig kalt, doch nach der Hitze in Moab freuen wir uns über die “kälteren” Temperaturen.

Ein Pika ist ein kleines, in den Bergen lebendes Säugetier, das in Asien und Nordamerika vorkommt. Mit kurzen Gliedmaßen, sehr rundem Körper, gleichmäßigem Fell und ohne äußeren Schwanz ähneln sie ihren nahen Verwandten, dem Kaninchen, aber mit kurzen, abgerundeten Ohren. Der großohrige Pika des Himalaya und der nahe gelegenen Berge wird in einer Höhe von mehr als 6000m gefunden und gehört zu den höchsten aller Säugetiere.

Da wir uns hier in einer atemberaubenden Bergwelt befinden, fahren wir weiter zum nächsten Pass. Von Ouray aus soll es zum Engineer Pass gehen. Der Weg dorthin bietet eine schön bunte Landschaft. Auch sehen wir die ganzen Minenruinen. Bis in die Achtziger Jahre wurde hier noch Gold und Silber abgebaut. 

Doch weiter zum Pass. Die Strecke fängt eigentlich ganz angenehm an, doch entwickelt sich schnell zur bis jetzt größten Herausforderung für Sir Quigley und uns. Unsere Bodenfreiheit ist eigentlich ganz gut, bei so riesigen Steinen müssen wir jedoch immer schauen, wie und wo wir drüber kommen. Auch kommen wir nicht schnell voran, da natürlich immer wieder andere Fahrzeuge entgegen kommen oder wir sie überholen lassen, da sie mit ihren Jeeps leichteres Spiel haben. Letztendlich läuft Lynda fast die ganze Strecke und manövriert Joss per Funk durch die steinige Angelegenheit. So sehr es auch Spaß macht, so anstrengend ist es auch für alle Beteiligten. Immer wieder fragen wir die entgegenkommenden Fahrer, wie lange der Weg noch so anspruchsvoll ist und die Antwort variiert zwischen 1-6 Kilometer - also nicht wirklich aussagekräftig. Naja, irgendwann sind wir so geschafft, dass wir einfach im Wald uns ein Plätzchen suchen und dort übernachten. Vielleicht geht es morgen früh mit neuen Kräften und ohne Gegenverkehr besser.

Und das tut es auch! Wir starten morgens ohne Kaffee und der Weg zum Pass war wirklich nicht mehr lang und wir werden so sehr dafür belohnt! Da es noch so früh ist sind wir die ersten am Odom Point - ein fantastischer Ausblick, vollkommene Stille, dem Himmel ein Stück näher auf 3948 m. Also erstmal Kaffe und die Szenerie genießen. Lange bleiben wir natürlich nicht alleine. Nach und nach kommen andere Off-Roader und schnell stehen mindestens 20 Fahrzeuge um uns rum. Wir lernen jede Menge netter Menschen kennen und halten mit allen ein Schwätzchen. Tolle Begegnungen!

Nach weiteren tollen Tagen und einer kleinen Reparatur am Van (die Buchsen vom Panhardstab mussten erneuert werden) geht unser Kurs weiter Richtung Wyoming. Noch am Dinosaur National Monument vorbei fahren (hier gibt es reihenweise fossile Nachlässe der Giganten) und ein kleines Stück durch Utah und Idaho und dann sind wir schon in Wyoming. Viele die schon mal hier waren können sich denken, warum wir hierher möchten. Genau, der Yellowstone National Park - unser nächstes größeres Ziel.

Zwischendurch finden wir wieder tolle Plätze. Zum Beispiel am Flaming Gorge Reservoir. Der Platz gehört zum National Forest, weshalb wir ganze 5$ für die Übernachtung zahlen. Ein Traum, direkt am Wasser und abends kommen die Gabelhorn-Antilopen mit ihren Jungen zum trinken vorbei. Ach ja, das war auch die Nacht, als die Stinktiere sich in unserer Spülschüssel zu schaffen gemacht haben. Danke an Kristi und Bob, die uns die Nachtkamera geschenkt haben. Sehr wertvoll!

Donnerstag, 11. August 2021. Heute und morgen bekommt Ms. DRZZZ mal wieder Auslauf. Joss macht sich mit dem Moped auf den Weg und Lynda mit Sir Quigley. Für Lynda wird es eine sehr entspannte Fahrt, durch die ganzen Skigebiete und entlang des Snake Rivers. Joss hatte leider keine Strecken runtergeladen, doch da es hier überall OHV-Strecken gibt, versucht Joss diese zu erkunden. Das gelingt ihm auch, jedoch muss er einige Male umdrehen, da keine Strecken nach Norden führen. Auch nicht schlimm, dann eben im Zickzack durch klasse Bergwelten Richtung Jackson. Eine schöne Abwechslung. Nach unserem Zusammentreffen an der Bibliothek in Jackson machen wir uns in den Teton National Forest auf, wo wir ein klasse Platz auf einer Art Plateau finden. Übrigens sind wir bereits schon im Bären-Land. Wir können schonmal vorwegnehmen, dass wir noch keinen gesehen haben, doch spannend ist es irgendwie trotzdem, zu wissen, dass die Schwarz- und Grizzlybären sich hier herumtreiben. Auch am nächsten Tag genießt Joss nochmal eine Fahrt auf Ms. DRZZZ und freut sich über die hier angelegten Single Trails, die ihn bis auf die Gipfel der umliegenden Berge führen.

Weiter geht es in den Grand Teton National Park, welcher direkt unterhalb vom Yellowstone ist. Hier fahren wir eigentlich nur durch, um dann auf einer Waldstraße abzubiegen und auf ein von Chris bereits besuchten Platz außerhalb des Parks zu fahren. Auch hier sind wir wieder vollkommen alleine. Ein Wapiti am Abend, der allerdings sehr scheu ist und schnell das Weite sucht und dann sehen wir erst einige Tage später, dass wohl doch noch ein kleiner Elch-Bulle nachts an unserem Van vorbeigekommen ist, als wir bereits schon im Land der Träume waren.

Freitag, 13. August 2021. Wir sind im Yellowstone National Park angekommen. Ach herrje, hier ist aber was los. Trotz der vielen Menschen, fahren wir vom südlichen Eingang zum nördlichen Eingang. Wir reihen uns in die Menschenmenge vor dem Old Faithful Geysir ein und können das Spektakel des “Ausbruches” miterleben. Auch die verschiedenen Hot Springs gefallen uns sehr gut, sie sind so bunt und man möchte am Liebsten direkt reinspringen. Ebenso auch die weißen Sinterterrassen der Mammuth Hot Springs, welche auch wieder so surreal ausschauen. Eine kleine Herde Bisons wälzt sich neben der Straße im Dreck, was wir belustigt beobachten können. Der Park ist also auch ein Highlight - der einzige Nachteil: es sind hier einfach zu viele Menschen unterwegs, sodass wir uns in Gardiner weiter aufmachen Richtung Norden.

Es muss auch mal wieder Wäsche gewaschen werden und Netz brauchen wir auch, um den Blog hochzuladen. Wir landen in Livingston, Montana. Und wo wir dort übernachtet haben, das erzählen wir beim nächsten Mal.

2 comments on “Das bunte Colorado und Howdy Wyoming!”

  1. Hallo Lieblingsreisende, wieder mal viele viele tolle Bilder und Videos. Ein Aufwand in jeder Hinsicht… von dem auch alle „Dahoamis“ was haben. Danke dass ihr beide so viele Eindrücke mit uns teilt! Einfach grandios!
    Wir wünschen euch weiterhin eine abwechslungsreiche und sichere Reise und schicken Grüße und Küsse! Jassi

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